Der AFC Ulten Raiffeisen muss weiter auf den ersten Sieg der laufenden Rückrunde warten. Man hielt das über weite Strecken enttäuschende Nals gut in Schach, fand in der Offensive jedoch kaum Lösungen, um das gegnerische Abwehrbollwerk zu knacken. So stand am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden. Ulten hatte zwar mehr Spielanteile, für den Sieg fehlte Stangl & Co. jedoch die entscheidende Durchschlagskraft im letzten Drittel.
Alex Sincich entschied sich für ein 4-4-2-System, in dem der Ball von Beginn an gut lief. Ulten war spielbestimmend und schaffte es auch, sehenswert und sicher zu kombinieren. Im letzten Drittel fehlte jedoch die zündende Idee, sodass es so gut wie keine Chancen gab. Zudem erschwerten die äußeren Umstände den Spielfluss, denn der Wind, die Kälte und der Regen waren wirklich extrem. Außenverteidiger Luis Gruber rutschte nach knapp fünfzehn Minuten Spielzeit böse weg. Er versuchte es nach kurzer Behandlungspause zwar noch einmal, doch für den Ultner Vizekapitän ging es nicht mehr weiter. Wie schlimm seine Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel ist, werden die nächsten Tage zeigen. Danach wurde das Spiel etwas ausgeglichener und die Gäste-Elf von Stefano Sonn hatte nun eigene Ballbesitzphasen, ohne zwingend vor Ulten-Keeper Fabian Schwarz aufzutauchen. Erst nach einer halben Stunde Spielzeit wurde es einmal gefährlich, allerdings im Strafraum von Nals. Ein weiter Einwurf von Garber rutschte durch zu Stangl, der aus relativ spitzem Winkel abzog. Mit etwas Glück konnte Taibon den Ball aus der Gefahrenzone klären (31.). Das war es dann aber auch schon mit den Ultner Chancen im ersten Durchgang. Kurz vor der Halbzeitpause musste auch Fabian Schwarz das erste Mal eingreifen, als er einen Abschluss von Osti parieren konnte (44.). Völlig durchnässt und von der Kälte gezeichnet zog es alle Beteiligten erst einmal zu den für diese Verhältnisse viel zu kleinen Heizkörpern in die Kabinen.
Während der Halbzeitpause verzog sich die Kaltfront und die Sonne kam hervor. Nicht nur die Spieler freuten sich über diesen Wandel der äußeren Umstände, sondern auch die Zuschauer, die sich im ersten Durchgang überwiegend in ihr Auto oder in die Bar zurückgezogen hatten. Diese sahen sogleich eine Halbchance der Ultner, als sich Manuel Laimer gut auf der rechten Seite durchgesetzt hatte, seine Hereingabe jedoch zu ungenau war, sodass es in der Mitte keinen Abnehmer gab (49.). Ulten-Coach Sincich brachte mit Vecchio eine zweite Spitze, was dem Ultner Spiel guttat. Dieser rückte dann auch gleich in den Fokus. Zunächst zog Manuel Laimer unwiderstehlich von rechts Richtung Mitte, konnte ohne große Gegenwehr bis zur Strafraumgrenze durchgehen und schloss mit links ab. Seinen Versuch wehrte Taibon zur Seite ab, wo Stangl schneller am Ball war als der Gäste-Keeper. Dieser schoss abermals den 26-jährigen Schlussmann an. Von dessen Körper kam der Ball zu Vecchio, der aus kurzer Distanz, von einem Gäste-Verteidiger aber entscheidend gestört am kurzen Eck vorbeizielte (67.). Danach folgte eine ähnliche Szene, als der nie zu haltende Manuel Laimer erneut das Tempo auf der rechten Seite anzog und sich wieder bis zur Strafraumgrenze durchtankte. Er spielte den auf der linken Seite völlig alleingelassenen Garber frei, der nach innen zog, sich die Schussbahn öffnete und das Leder denkbar knapp über den gegnerischen Kasten setzte (76.). In der Nachspielzeit kam Ulten durch zwei zum Tor gezogene Eckbälle dem Siegtor noch einmal gefährlich nahe (91., 92.), ehe auf der Gegenseite auch Nals um ein Haar durch einen Eckball von der linken Seite zum Erfolg gekommen wäre. Patrick Breitenberger hatte seinen Kopf jedoch noch entscheidend mit im Spiel und verlängerte den Ball Richtung Seitenaus (95.). Nach 95 gespielten Minuten pfiff der gute Schiedsrichter Savoca die Partie ab.
Für Ulten geht es am Ostersamstag mit der Partie gegen Kaltern weiter.