Wer hätte das gedacht? Beim Heimspiel gegen den Tabellenersten zeigt Ulten eine seiner besten Saisonleistungen und bringt die Elf von Kurt Forer an den Rand einer Niederlage. Dass die Gastgeber in der ersten Hälfte nicht verdientermaßen in Führung gehen, liegt einzig und allein an Schlussmann Soffiatti, der bei den Chancen von Platzgummer (17.) und Manuel Laimer (19., 45.) überragend reagiert. Von Gargazon ist im ersten Durchgang kaum etwas zu sehen. Kurz nach Wiederbeginn geht Kaserbacher im Strafraum etwas zu ungestüm in den Zweikampf mit Julian Schwarz, sodass es folgerichtig Elfmeter gibt. Diesen verwandelte Andreas Nicoletti zum schmeichelhaften 1:0 (52.). Auch in weiterer Folge spielen eigentlich nur die Hausherren, die bei den Chancen von Platzgummer (63.) und Stangl (76.) jedoch abermals an Soffiatti verzweifeln. Besser machen es die effizienten Gargazoner, die nach einer schönen Kombination zwischen den Nicoletti-Brüdern den Deckel draufmachen (79.).
Ulten musste auf den erkrankten Patrick Breitenberger verzichten. Seinen Platz in der Innenverteidigung nahm Laurin Breitenberger ein. Im Mittelfeld agierte man mit einer Raute, wobei Kaserbacher vor der Abwehr agierte. Auf den Halbpositionen kamen Marvin Laimer und Holzner zum Einsatz, während Platzgummer hinter den beiden Spitzen Stangl und Manuel Laimer für Gefahr sorgen sollte, was ihm gleich mehrere Male auch gut gelang. In den ersten Minuten tasteten sich beide Mannschaften zunächst etwas ab, ehe das Spiel nach zehn Minuten Fahrt aufnahm. Nach einem langen Ball entschieden die Gäste ein Kopfballduell für sich und das Leder kam zu Trainersohn Ivan Forer. Dieser zog aus großer Distanz Richtung Tor und konnte bis zum Sechzehner laufen. Sein Abschluss fiel jedoch zu zentral aus, sodass Fabian Schwarz problemlos halten konnte (11.). In weiterer Folge wurden die Gastgeber stärker, die nun viele Ballgewinne im Mittelfeld hatten und die es immer wieder schafften, sich gefährlich ins letzte Drittel zu kombinieren. Platzgummer konnte Soffiatti nach schöner Einzelaktion im kurzen Eck jedoch nicht überwinden (17.). Dann trat der vor allem im ersten Durchgang nie zu haltende Marvin Laimer in Erscheinung. Er setzte sich auf links energisch durch und brachte das Leder ideal zur Mitte. Manuel Laimer nahm sich den Ball gut mit, zog aus sieben Metern ab, doch Soffiatti war schnell unten und kratzte seinen Versuch aus dem kurzen Eck (19.). Nach rund einer halben Stunde war die Ultner Abwehr für einmal nicht im Bilde, als Andreas Nicoletti nach einer Flanke von der rechten Seite sträflich allein gelassen worden war. Er kam zwar mit dem Kopf zum Abschluss, setzte seinen Versuch jedoch deutlich über den Kasten (31.). Garzisi versuchte es wenig später mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze, sein wuchtiger Versuch fiel jedoch zu zentral aus, sodass Fabian Schwarz mit den Fäusten klären konnte (39.). Kurz vor dem Pausentee folgte die bis dahin beste Chance des Spiels: Nach einem Einwurf ließen sich Fabian Gruber und Zandarco von Manuel Laimer übertölpeln, der allein auf Soffiatti zulaufen konnte. Dieser verkürzte den Winkel jedoch geschickt und ließ sich nicht überwinden (45.). Trotz des klaren Chancenplus ging es also torlos in die Kabinen. Dass Gäste-Coach Ivan Forer mit der Leistung seines Teams überhaupt nicht einverstanden war, war in der Nähe der Kabinen nicht zu überhören.
Seine Worte hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Denn die Gargazoner traten zu Beginn des zweiten Durchgangs etwas zielstrebiger auf. Einen Querpass von der rechten Seite erreichte Raffael Trafoier knapp nicht, sodass Julian Schwarz an den Ball kam. Dieser zog in den Sechzehner, musste aufgrund des guten Zweikampfverhaltens von Holzner jedoch nach außen abdrehen. Maik Kaserbacher ging auf den Ballgewinn, doch Julian Schwarz stellte geschickt das Bein zwischen Maik und Ball, sodass der Schiedsrichter das ungestüme Zweikampfverhalten von Maik mit einem Elfmeter bestrafte. Andreas Nicoletti trat an und verwandelte sicher (52.). Ulten war keineswegs geschockt und blieb spielerisch das bessere Team. Die zwingenden Chancen wie im ersten Durchgang blieben jedoch aus. Platzgummer setzte sich nach 63 Minuten energisch durch, zog aus 15 Metern ab, doch erneut hatte Soffiatti etwas dagegen und lenkte das Leder zur Ecke. Der umtriebige „Kevo“ verzog nach 75 Minuten knapp aus der Distanz, ehe Stangl keine Minute später an Soffiatti scheiterte (76.). Im Stile eines effizienten Tabellenführers sorgte Gargazon zehn Minuten für die Entscheidung. Ein schöner Seitenwechsel von David Holzner kam zum eingewechselten Stefan Nicoletti. Dieser spielte das Leder von der linken Seite zur Mitte, wo sein Bruder Andreas ideal eingelaufen war. Mit dem ersten Kontakt legte er das Leder an Garber vorbei und schob den Ball perfekt ins lange Eck (79.). Kurze Zeit später hätte der ehemalige Lana-Spieler fast seinen persönlichen Dreierpack geschnürt, doch Fabian Schwarz klärte seinen Versuch aus 16 Metern (83.). Danach spielte Gargazon den Sieg sicher nach Hause.