Als im Plauser Froschparkstadion die 46. Minute lief und Ulten im Anschluss an einen Eckball einen berechtigten Handelfmeter zugesprochen bekam, den Simon Stangl sicher verwertete, sah alles nach einem Ultner Auswärtssieg zum Rückrundenauftakt aus. Nach einem Eigentor von Psaier in der 36. Minute hatte Ulten zur Pause nämlich mit 1:0 geführt und diese in Person von Simon Stangl wie erwähnt kurz nach Wiederbeginn ausgebaut. Doch im Gegenzug ließ Lukas Breitenberger im Zweikampf mit Daniel Wielander das Bein stehen, sodass es folgerichtig Elfmeter gab, den Felix Rungg zum Anschlusstreffer verwandelte (47.). Das berühmte Momentum war nun gekippt und das Ultner Unheil nahm seinen Lauf...
Ulten-Coach Alex Sincich, der auf die verletzten Lukas Schwienbacher und Silvan Trafoier verzichten musste, vertraute im Kasten auf Max Gruber, der zu seinen ersten Einsatzminuten in der heurigen Saison kam. Davor bildeten Lukas und Patrick Breitenberger die Innenverteidigung, während auf den defensiven Außenbahnen Luis Gruber und Andre Garber agierten. Die Mittelfeldzentrale bildeten Fabian Tratter, Niklas Holzner und Marvin Laimer. In der Offensive spielte Platzgummer auf der Zehn, während Manuel Laimer und 10-Tore-Mann Simon Stangl das Sturmduo bildeten. Beide Mannschaften taten sich auf dem doch etwas holprigen Geläuf verständlicherweise schwer, in die Gänge zu kommen. Viele Stoppfehler und fehlendes Tempo bei den Ballaktionen waren die Folge. Generell wirkten die Hausherren etwas spritziger und leichtfüßiger und hatten dementsprechend mehr vom Spiel. Die erste Chance bot sich jedoch den Gästen: Nachdem ein Ball auf außen zu Andre Garber durchgerutscht war, zog dieser von der Mittellinie Richtung Tor und schloss innerhalb des Strafraums mit links ab. Sein Schuss konnte im letzten Moment jedoch zur Ecke geklärt werden (9.). Auf der Gegenseite spielte Thomas Nischler, der im Winter von Naturns gekommen war, einen hohen Ball zu Tobias Gufler, der aus aussichtsreicher Position jedoch knapp rechts verzog (14.). In der 22. Minute konnte sich Max zum ersten Mal so richtig auszeichnen, als er einen Freistoß von Nischler zur Ecke abwehrte. Auch nach einer halben Stunde stand der 33-jährige Schlussmann im Mittelpunkt, als er einen tückischen Freistoß abwehren konnte. Aus dem folgenden Getümmel traf ihn ein Schuss aus kurzer Distanz genau im Gesicht. Max musste sich kurz schütteln, konnte glücklicherweise jedoch weitermachen. Aus dem Nichts ging Ulten schließlich in Führung: Andre Garber zog von der linken Seite Richtung Zentrum, verlor den Ball jedoch an einen Gegner. Von diesem rollte der Ball Richtung eigenen Sechzehner, wo Psaier grätschte, um einen hinter ihm lauernden Ultner nicht an den Ball kommen zu lassen. Der Ball trudelte am völlig verdutzten, zugleich machtlosen Telfser genau ins lange Eck zum 1:0 aus Ultner Sicht (36.). Nun folgte die beste Phase der Ultner Mannschaft in der Partie. Plaus war aufgrund des völlig überraschenden Rückstands geschockt und Ulten war nun deutlich bissiger. Luis Gruber eroberte in der gegnerischen Hälfte den Ball und zog aus großer Distanz ab. Telfser musste sich gehörig strecken, um das Leder zur Ecke abwehren zu können (38.). Kurze Zeit später verzog Niklas Holzner aus 16 Metern knapp, nachdem ihm Marvin Laimer den Ball mustergültig serviert hatte. Niklas versuchte es kurz vor dem Halbzeitpfiff mit links. Dabei traf er den Ball nicht voll, sodass er Richtung Tor trudelte. Keiner der Ultner Spieler konnte jedoch entscheidend seinen Fuß hinhalten, sodass es mit der schmeichelhaften Führung im Rücken in die Kabinen ging.
Halbzeit zwei begann gleich mit mehreren Paukenschlägen. Zunächst sprang einem Plauser Spieler der Ball nach einem Eckball an die Hand. Schiedsrichter Ceol zeigte auf den Punkt und zum ersten Mal in der laufenden Saison bekam Ulten einen Elfmeter zugesprochen. Stangl verwandelte souverän und netzte zum insgesamt elften Mal in der diesjährigen Spielzeit ein. Doch im direkten Gegenzug kippte das Momentum zugunsten der Elf von Trainer-Guru Engelbert Grünfelder. Bei einem langen Ball war Andre Garber nicht im Bilde und das Leder rutschte zu Daniel Wielander durch. Dieser drang in den Sechzehner ein und mit einer Körpertäuschung schickte er Lukas Breitenberger ins Leere, der jedoch das Bein ausfuhr und den Plauser Flügelspieler zu Fall brachte. Den fälligen Elfmeter brachte Felix Rungg im Tor unter (47.). Für "Luki" kam es wenige Zeit später noch schlimmer, als er gegen Wielander den berühmten Schritt zu spät kam und diesen erneut im Sechzehner zu Fall brachte. Rungg trat zum zweiten Mal an und chippte das Leder zum Ausgleich in die Maschen (59.). Nun war Ulten komplett von der Rolle und bei einem Eckball von der rechten Angriffsseite der Plauser nicht im Bilde. Der Ball wurde lang und länger und am zweiten Pfosten stand der kleingewachsene Pezzei völlig blank, sodass er wenig Mühe hatte, per Kopf zur Plauser Führung zu treffen (63.). Nun zog sich Plaus etwas weiter zurück und stand relativ tief, doch Ulten fehlte an diesem Tag schlicht und einfach das Tempo und die Spritzigkeit, um gefährliche Angriffe aufziehen zu können. So plätscherte das Spiel vor sich hin und hatte kaum noch Aufreger zu bieten. Erst in der Schlussphase wurde es noch einmal interessant. Zunächst konnte der wieder zur Verfügung stehende Kaserbacher ab der 70. Minute seine ersten Einsatzminuten der laufenden Saison sammeln, dann kam auch der der genesene Gabriel Vecchio erstmals in dieser Spielzeit zum Einsatz. Doch auch sie konnten dem Spiel nicht mehr die entscheidende Wendung geben. Um ein Haar hätte jedoch Manuel Laimer dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt: Nachdem er den Ball 20 Meter vor dem gegnerischen Tor energisch erobert hatte, drang er in den gegnerischen Sechzehner ein. Anstatt den Abschluss zu suchen, versuchte er es mit einem Haken und wurde leider abgedrängt (87.). Kurze Zeit später kam der Ball an der Strafraumgrenze zu Stangl, der mit rechts abzog, jedoch nur den Außenpfosten traf (89.). Ulten machte nun komplett auf und Gufler, der aus abseitsverdächtiger Position gestartet war, sorgte mit einem perfekten Abschluss alleine vor Max Gruber für die endgültige Entscheidung und dem 4:2-Endstand (90.).